Bike Lanes of Doom
Heute wird’s mal wieder so richtig doomig, wir befinden uns nämlich wieder am Wallring in Osnabrück, genauer gesagt am Hasetor. Hier gibt es eine kleine Osnabrücker Spezialität: Ein Radweg, der einfach unvermittelt inmitten zweier Fahrspuren für Autos beginnt. Um diesen zu erreichen, muss eine Autospur also gequert werden. Selbst in Corona-Zeiten mit leicht reduziertem Verkehr kein einfaches Unterfangen.

Von der Kunsthalle kommend sieht’s erstmal aus wie meist in Osnabrück: Ein schmaler Radsteifen von knapp unter einem Meter Breite. Noch aber ist der radfahrende Mensch weitgehend in Sicherheit. Ein kompliziertes Schild (welches es leider nicht aufs Bild geschafft hat) warnt hier aber bereits vor einem Gefahrenschwerpunkt und empfiehlt denjenigen, die später nach rechts dem Erich-Maria-Remarque-Ring folgen folgen, lieber schon hier rechts abzubiegen und sich durchzuwurschteln. Wer nach links will, hat Pech (ist ja meistens so).

Hier fließt der Verkehr auch gern mal sportlich, schließlich gilt es ja noch zwei grüne Ampeln zu erwischen. Auf dem Rad bleibt nur: Mehrmals nach hinten schauen, was da so kommt, Augen zu, und durch. Und danach findet man sich hier.

Mit Glück steht der Verkehr vor der roten Ampel. Wer Pecht hat, sieht sich mit LKW und Bussen zu beiden Seiten konfrontiert. Abstand jeweils: Keinen halben Meter. So sieht das Abenteuer von der Seite aus.

Vom Erich-Maria-Remarque-Ring kommend sieht’s ganz ähnlich aus. Wer dem Wallring folgen möchte oder in die Altstadt will, muss da rüber. Hier allerdings ohne Warnhinweis.


Auch hier gibt’s natürlich LKWs. Also eigentlich genau so wie von der anderen Seite, nur linksrum.

Eine Kreuzung, die den Puls nach oben schnellen lässt. Gibt es eigentlich Eltern, die ihre Kinder hier lang fahren lassen würden, zum Beispiel auf dem Schulweg? Gibt es in Osnabrück überhaupt Eltern, die ihre Kinder mit dem Rad zur Schule fahren lassen?
Spannend wäre die Frage, wie sich diese Kreuzung anders gestalten ließe. Aus Richtung der Hansastraße kommend stellt sich die Situation übrigens durchaus besser dar, hier wurde im letzten Jahr was gemacht.