Osnabrück: Bike Lanes of Doom
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Iburger Straße: Ressourcenkampf

Bike Lanes of Doom

Wie auch an anderen Stellen in Osnabrück versuchte man sich an der Iburger Straße an der Quadratur des Kreises: Fußweg, Parkplätze, Radweg und zwei Fahrspuren für den motorisierten Verkehr auf jeder Seite zwängen sich zwischen die dezent heruntergekommenen Häuserfronten. Bis ins Jahr 2004 sah es hier noch etwas anders aus: Die bis dahin existierenden Busspuren, die sich wie etwa in der Natruper Straße prinzipiell auch als Radweg mitnutzen lassen würden, wurden auf Beschluss der damaligen CDU/FDP-Ratsmehrheit just nach erfolgter Sanierung wieder abgefräst. Das Vorgehen war damals recht umstritten, wie aus einen Artikel im Archiv der Neuen Osnabrücker Zeitung hervorgeht. Heute gehen die Planungen wieder in die entgegengesetzte Richtung.

Wer nun von der Innenstadt mit dem Rad nach Nahne oder in Richtung Oesede möchte, ist in Ermangelung an Alternativen gezwungen, sich entlang der engen Ausfallstraße zu bewegen. Die startet am Rosenplatz erst einmal mit einem Radfahrstreifen auf der Straße und wird dann zwischenzeitlich mal über einen getrennten Geh- und Radweg auf der anderen Seite des Bordsteins, dann wieder auf Straßenniveau geführt. Die Breite beträgt relativ durchgehend bis zum Beginn der Bundesstraße in Nahne 1,50 Meter, also dem absoluten Minimum dessen, was baulich zulässig ist. Die sogenannten „Empfehlungen für Radverkehrsanlagen„, auf die in den verlinkten Verwaltungsvorschriften auch explizit hingewiesen wird, verlangen mitunter deutlich größere Breiten – vor allem dort, wo sich noch Parkplätze neben dem Radweg befinden.

Diese sind mitunter – wie auch beispielsweise am Schlosswall und an vielen anderen Stellen – mit ursächlich für die Platznot. Schauen wir uns nun mal an, wie hier die Prioritäten gesetzt worden sind:

Kurz hinter der Eisenbahnbrücke geht’s dann auf einen getrennten Rad- und Fußweg auf die andere Seite des Bordsteins. Der Platzbedarf des Linksabbiegerstreifens links wird dem Fußweg in Rechnung gestellt. Foto: Marco Gausmann

Nun kommen noch Parkplätze hinzu. Das wird hier doch recht unangenehm. Foto: Marco Gausmann
Der Radverkehr hat es gut – verglichen mit den Fußgänger*innen. Frage: Was passiert eigentlich, wenn sich hier zwei Leute mit Rollstuhl, Kinderwagen o.ä. begegnen? Foto: Marco Gausmann
Hier wird die Aufteilung des Straßenraums gut sichtbar. Zwischen LKW und parkenden Autos dürfte es recht unangenehm werden. Foto: Marco Gausmann
Ob die Radverkehrsplanung in Osnabrück jemals mit System stattfinden wird, bleibt fraglich. Ein Vorankommen in der Sache ist trotz vollmundiger Ankündigen jedenfalls noch nicht sichtbar geworden. Foto: Marco Gausmann
Unvermittelt taucht hier ein Zeichen 237 auf: Weißes Fahrrad auf blauem Grund, welches auf einen benutzungspflichtigen und für andere Verkehrsmittel gesperrten Radweg hinweist. Warum dies dort steht und worauf es sich bezieht bleibt zumindest dem Autoren unklar. Foto: Marco Gausmann
Nein, das Auto geradeaus parkt nicht auf dem Gehweg. Hier hatten sich noch einige Zentimeter gefunden, um einen Parkplatz einzurichten. Foto: Marco Gausmann
Hinter der Kreuzung geht es nun auf verschlungenen Pfaden entlang der B51 in Richtung Georgsmarienhütte. Foto: Marco Gausmann

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